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Die mit den Solarzellen beklebten Trommeln des Satelliten erzeugen 2250 W und sind jeweils ca. 6m hoch.
Diese waren beim Transport zusammengeschoben und wurden im Weltraum auseinander geschoben.
Intelsat VI passte genau, vom Durchmesser, in den Laderaum des Space Shuttles.
Die Solartrommeln wurden bei MBB Ottobrunn hergestellt, mit den Zellen beklebt und vermessen.
Für eine Messung benötigte man 100 bis 200 Messpunkte und eine Beleuchtung wie im Weltraum. Um dieses zu erreichen, wurde eine Blitzlampe entwickelt deren Blitz in die Länge gezogen wurde, so dass man diese 200 Messungen machen konnte.
Die abweichende Lichtverteilung beim Vermessen der PV-Module lag bei 0,1% bei einer Fläche von 6m mal 2m..
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Die Besonderheit der PV-Zelle von SPECTROLAB, INC (www.spectrolab.com), die damals beim INTELSAT VI eingesetzt wurde, war die raue Oberfläche.
Die Rauheit der Oberfläche war nicht zufällig, sondern wurde so geätzt, das pyramidenförmige Mikrostrukturen im µm-Bereich entstanden.
Wirkung der Rauheit war eine Lichtfalle, die das einfallende Licht mehrfach reflektierte, bevor es wieder austrat.
Zudem wurde ein Deckglas, welches die Zelle vor mechanischer Beschädigung schützt, in einem im Siebdruck-Verfahren aufgetragenen speziellem Silikonkleber befestigt.
Dieser Silikonkleber hatte den gleichen Brechungsindex wie das Deckglas. So wurde das Licht an alle Stellen der Struktur geleitet. Dadurch wurde ein Wirkungsgrad von über 20% erreicht.
An jede Solarzelle wurde ein Endverbinder angebracht. Dieser Endverbinder hatte 3 x 4 kleine Silberfähnchen, welche an die Solarzelle geschweisst wurden.
Die andere Seite des Verbinders auch aus 3 × 4 kleinen Silberstreifen wurden später beim Verschalten der Solarzellen an die nächste Zelle geschweißt
Es waren also insgesamt 24 Schweissungen pro Zelle. Jede Schweissung wurde genau dokumentiert, der Schweissstrom, der Anpressdruck und das von jeder Solarzelle. Als erstes wurde der Endverbinder an die Vorderseite der Solarzelle geschweißt.
Nach den Schweissstellen haben die Verbinder einen ungefähr 0,3 Millimeter breiten Loop, dieser war notwendig da im Weltraum Temperaturschwankungen von -150°C bis +150°C sein könnten. Und da sich der Satellit dreht, etwa 30 Umdrehungen pro Minute (rpm), dehnen sich die Solarmodule vom Satelliten in der Sonnenseite und auf der Schattenseite ziehen sie sich wieder zusammen.
Diese Schlaufe am Verbinder verhindert, dass beim Ausdehnen, die Verbinder reissen, und beim Zusammenziehen, die Verbinder knicken und brechen.
Anschliessend wurde ein Deckglas auf die Solarzelle geklebt und jede Solarzelle wurde mit einer extrem starken Lichtquelle von Air Maß (AM) 0 vermessen. AM 0 entspricht der Sonneneinstrahlung im Weltraum
Alle Messwerte der Solarzelle wurden dokumentiert und anschliessend wurde die Solarzelle in 20 verschiedene Leistungsgruppen eingeteilt
Eine Software hat dann die Solarzellen so zusammengestellt, dass jeder String, welcher 6m lang war, die gleichen Leistungswerte hat.
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